Gestern waren wir noch ausgiebig und sehr lecker in einem Café frühstücken, bevor wir um 14 Uhr Astrachan verlassen haben und Richtung Süden los gefahren sind. Bei 37 Grad im Schatten ohne Klimaanlage ist es nur mäßig lustig Auto zu fahren, also haben wir nach etwa 2 Std. eine Pause an einem Fluss gemacht, damit sich Pixel abkühlen konnte. Sie hat es auch gleich gut genützt und ist richtiggehend Bahnen geschwommen. Nach 30 Minuten war sie ein wenig müde und zumindest etwas runter gekühlt, also weiter ging es. Die Hauptstraße ende abrupt und eine Sand/Schotterpiste lag vor uns. Mit dem Offroadgespann zum Glück kein Problem, dachten wir…
Bis wir uns plötzlich auf einem kleinen Hügerl wieder fanden und der Wohnwagen auf der Seite lag. Ok, erstmals Bestandsaufnahme: Auto steht relativ gerade, Wohnwagen liegt auf der Seite, komplett, Anhängerkupplung hat gehalten, so kann man aber auch nicht abhängen….
Es dauerte nur wenige Minuten bis die ersten Autos stehen blieben und helfen wollten. Die ersten Anweisungen kommen wie man am besten das Auto bewegt, damit man den Wohnwagen wieder aufstellen kann. Da kristallisiert sich das eigentliche Problem heraus: man kann nicht lenken! Die Spurstange ist vom „Stangenkopf“, wie auch immer das geht, „raus gesprungen“ und somit ist eine Steuerung des Gespanns nicht möglich. Eine fehlende Lenkung macht sich meist auch erst bemerkbar, wenn man eine Richtungsänderung vornehmen möchte und so haben wir unfreiwillig die Straße verlassen.
Zum Glück waren wir nur mit 30 km/h unterwegs und sind dementsprechend schnell gestanden. Ein LKW Fahrer bleibt ebenfalls stehen, und macht sich gleich an die Reparatur unter „fachkundiger“ Beobachtung sämtlicher anderer zu Hilfe geeilter Menschen. Es wird ein „Splint“ gebastelt der alles an Ort und Stelle hält und der Wohnwagen steht schneller wieder als wir schauen können. Ich war gerade dabei Bergegurte aus dem Auto zu holen, da haben 6 Männer unseren Camper wieder aufgerichtet.
Wir standen nun mit Auto und Wohnwagen neben der Piste im „Gemüse“. Der Weg zurück auf die eigentliche Piste dauert nicht lange, wir werden genau beobachtet, ob eh alles passt. Schließlich steigen die Leute wieder in ihre Autos und fahren weiter. Die gesamte Aktion hat gerade mal 30 Minuten gedauert!
Die restliche Piste bekommen wir „Geleitschutz“ von 2 Fahrzeugen damit wir bei erneuten Problemen sofort Hilfe erhalten, total nett von allen!
Wir können unser Glück im Unglück noch nicht fassen bis die Frage auftaucht wie es eigentlich im Wohnwagen aussieht. Also wird die nächste Tankstelle angesteuert, eine kurze Kontrolle der wichtigsten Dinge: es dürfte nichts Gröberes passiert sein, die Kühlbox funktioniert, in der Küche ist nichts kaputt. Wir sind kurz vor dem Übernachtungspunkt den wir uns im Vorfeld raus gesucht haben und steuern diesen an, bis wir bemerken, dass es leider der Grenzposten zu Dagestan ist. Hmm ok, da übernachten geht wohl auch nicht recht, also weiter fahren.
Am Grenzposten sind alle nett und sichtlich erstaunt über unseren Anhänger, wir müssen uns registrieren, es gibt eine kurze Fahrzeugkontrolle und wir können weiter fahren. Da hier alles flach ist, wird es etwas schwierig mit einem sichtgeschützten Übernachtugnsort. Die Zeit drängt leider auch, da es bereits dämmert und wir bald im dunklen fahren müssten. Also wird ein paar hundert Meter abseits der Straße geparkt und übernachten. Es steht auch noch die genaue Inspektion des Wohnwagens an, welche Schäden haben wir?
Kurz zusammengefasst: NICHTS, es ist alles heil geblieben, inkl. Gläser. Einzig eine kleine Delle bei der Küchenseite kann man erkennen, wenn man genau hin sieht. Wir verarbeiten noch die Eindrücke des Abends und schlafen schnell ein…
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